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Geschäftskonto oder Privatkonto? So trennst du deine Finanzen clever!

  • Autorenbild: Angelika Thalhammer
    Angelika Thalhammer
  • vor 6 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Als Kleinunternehmer*in in Österreich hast du oft die Wahl: Soll ich ein separates Geschäftskonto eröffnen oder einfach mein bestehendes Privatkonto nutzen? Gerade zu Beginn der Selbstständigkeit scheint das gemeinsame Konto die einfachere (und günstigere) Lösung. Doch diese vermeintliche Ersparnis kann dich später Zeit, Nerven – und im schlimmsten Fall auch Geld kosten.


In diesem Blogartikel erfährst du, warum die Trennung von Geschäfts- und Privatkonto so wichtig ist, wie sie deine Buchhaltung vereinfacht und worauf du bei der Auswahl eines Geschäftskontos achten solltest.



🧐 1. Warum überhaupt trennen? – Die wichtigsten Gründe im Überblick


Viele Einzelunternehmer*innen starten ohne Geschäftskonto. Schließlich besteht keine gesetzliche Pflicht dazu. Doch die Praxis zeigt: Wer Geschäft und Privatleben nicht sauber trennt, verliert schnell den Überblick.


Hier die wichtigsten Gründe, warum sich die Trennung lohnt:


Bessere Übersicht über deine Finanzen

  • Alle Einnahmen und Ausgaben aus deinem Unternehmen laufen nur über ein Konto.

  • Du siehst auf einen Blick, wie es deinem Unternehmen finanziell geht.

  • Du ersparst dir das mühsame Herausfiltern geschäftlicher und privater Buchungen.


Erleichterung bei der Buchhaltung

  • Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung wird wesentlich einfacher.

  • Belege lassen sich schneller zuordnen.

  • Du sparst Zeit bei der Aufbereitung für das Finanzamt oder für deine*n Buchhalter*in


Weniger Fehler bei der Steuererklärung

  • Vermischte Buchungen führen oft dazu, dass Ausgaben falsch als Betriebsausgaben geltend gemacht werden – oder Einnahmen vergessen werden.

  • Im Falle einer Betriebsprüfung musst du jeden privaten Posten erklären. Das kann aufwendig werden.


Professioneller Eindruck bei Kund*innen

  • Rechnungen oder Überweisungen wirken deutlich seriöser, wenn ein Geschäftskonto angegeben ist.

  • Manche Kund*innen (vor allem Firmenkunden) bevorzugen Überweisungen auf Geschäftskonten.


Rechtssicherheit und Datenschutz

  • Bei einer Betriebsprüfung darf das Finanzamt dein Geschäftskonto einsehen.

  • Vermischst du Geschäftliches mit Privatem, müssen Prüfer*innen oft das gesamte Privatkonto durchforsten – das kann sehr unangenehm sein!



💡 2. Fallbeispiel aus dem Unternehmensalltag


Angenommen, du wickelst dein gesamtes Business über dein Privatkonto ab. Auf deinem Kontoauszug stehen:


  • Einnahmen aus Projekten

  • Privatkäufe im Supermarkt

  • Amazon-Bestellungen (teils privat, teils betrieblich)

  • Miete

  • Zahlungen von Freund*innen zurück


Spätestens beim Jahresabschluss oder einer Betriebsprüfung wird es kompliziert:


  • Welche Amazon-Rechnung war privat, welche betrieblich?

  • War die Gutschrift von deiner Kundin oder doch eine Rückzahlung von einer Freundin?

  • Ist die Mietzahlung Betriebsausgabe (z. B. Arbeitszimmer) oder rein privat?


All das kostet Zeit und Nerven – und lässt sich durch ein Geschäftskonto vermeiden.



🏦 3. Geschäftskonto eröffnen: Worauf solltest du achten?


Wenn du ein Geschäftskonto eröffnen willst, prüfe folgende Punkte:


💳 Kosten

  • Monatliche Kontoführungsgebühr

  • Kosten pro Buchung

  • Kosten für Bankomatkarte oder Kreditkarte

  • Kosten für Bareinzahlungen oder -abhebungen


💻 Online-Banking & Apps

  • Gibt es eine gute App für unterwegs?

  • Lässt sich das Konto leicht mit deiner Buchhaltungssoftware verbinden?


🌍 Internationale Zahlungen

  • Arbeitest du viel mit Kundinnen oder Lieferantinnen im Ausland?

  • Welche Gebühren fallen für Fremdwährungen oder Auslandsüberweisungen an?


💼 Buchhaltungsfunktionen

  • Manche Banken bieten bereits integrierte Buchhaltungstools.

  • Automatische Kategorisierung von Einnahmen & Ausgaben spart viel Zeit.


📝 Konto auf deinen Firmennamen

  • Manche Banken bieten ein Geschäftskonto auch für Einzelunternehmer*innen an, das auf deinen Firmennamen lautet.

  • Das wirkt professioneller gegenüber Kundinnen und Geschäftspartnerinnen.




🤔 4. Aber ich bin doch Kleinunternehmer*in – brauche ich das wirklich?


Ja, auch als Kleinunternehmer*in lohnt sich die Trennung. Denn:


  • Die Grenze von € 55.000 Umsatz für die Kleinunternehmerregelung im UStG überschreitest du schneller als gedacht.

  • Je mehr Kund*innen, Projekte oder Einnahmequellen du hast, desto unübersichtlicher wird dein Konto.

  • Bei einer Betriebsprüfung wird alles einfacher, wenn du ein eigenes Geschäftskonto hast.



📌 5. Fazit: Geschäft und Privat konsequent trennen


Ein Geschäftskonto ist zwar mit Kosten verbunden, aber es spart dir auf lange Sicht Zeit, Nerven und Geld. Du behältst den Überblick, vermeidest Fehler in der Buchhaltung und trittst professioneller auf.


Gerade in der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung ist es ein Riesenvorteil, wenn du alle betrieblichen Bewegungen sauber auf einem eigenen Konto siehst.



📣 6. Deine nächsten Schritte


👉 Überlege dir, welche Bank zu deinem Business passt.

👉 Rechne durch, ob die Kontogebühren sich durch Zeitersparnis lohnen.

👉 Starte lieber frühzeitig, bevor dein Unternehmen wächst.


Brauche ich ein Geschäftskonto? Wie wechsle ich am besten?

→ Melde dich gerne bei mir – ich helfe dir, das passende Modell für dein Business zu finden!

 
 
 
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